Serielle Sanierung

Anstatt in kleinen Schritten Gebäude für Gebäude energieeffizient zu sanieren, verspricht serielles Sanieren einen großen Sprung zu einem klimaneutralen Gebäudebestand. Das verspricht Lösungen, die die Kosten und die Zeit für eine Gebäudesanierung minimieren, dabei die Qualität und die Zahl der Sanierungen maximieren und die Energiebilanz des Gebäudes bei null ausgleichen. Dabei soll der digitale Fortschritt helfen: Bestandsgebäude werden mit einem 3D-Laserscanner millimetergenau erfasst und bekommen dann eine individuelle und maschinell vorgefertigte Hülle, eine „zweite Haut“ für den Null-Energie-Standard.

Unter „seriellem Sanieren“ versteht man Altbausanierungen mit vorgefertigten Bauteilen. Statt in langwieriger Handarbeit einzelne Dämmplatten anzubringen, wird das Haus mit einer vorgefertigten wärmenden Hülle ummantelt. Optional wird das Dach gleich mit Solarzellen belegt. So werden aus Altbauten moderne Nullenergiehäuser, die so viel Energie erzeugen, wie die Bewohner verbrauchen.

In einem digitalisierten und industrialisierten Bauprozess werden Gebäude bei der seriellen -Sanierung in kurzer Zeit und zu bezahlbaren Kosten auf den NetZero-Standard gebracht. Sie erzeugen dann die gesamte übers Jahr benötigte Energie für Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom selbst.

Grundlage für die Sanierung ist ein 3-D-Scan des Gebäudes. Danach werden die Bauelemente – Fassade, Dach, Technikeinheit – in einer Fabrik passgenau produziert. Ihre Anlieferung und Montage benötigt wenige Wochen anstatt wie bisher mehrere Monate. Der hohe Vorfertigungsgrad beim seriellen Sanieren ermöglicht es, deutlich kostengünstiger und schneller zu modernisieren.

Besonders attraktiv ist das serielle Sanieren für die oft baugleichen, ungedämmten Häuser der Nachkriegszeit. Die dena schätzt allein das Potenzial für kleinere bis mittlere Mehrfamilienhäuser der 50er bis 70er Jahre in Deutschland auf rund 500.000 Gebäude. Das Prinzip lässt sich auch auf weitere Gebäudetypen wie große Mehrfamilienhäuser, Einfamilienhäuser oder kommunale Gebäude übertragen.

Wohnungsunternehmen können für serielle Sanierungen mit einer hohen Förderung rechnen: Seit dem 24. Januar 2020 hat die KfW Bankengruppe den Tilgungszuschuss für eine Sanierung zum KfW 55-Haus, dieser Standard wird durch eine serielle Sanierung erreicht, auf 40 Prozent erhöht.

Leitfaden Serielles Sanieren

Der Informationsdienst Holz hat einen sehr guten Leitfaden über das Serielle Sanieren erstellt. Sehen sie selbst:

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