Ostbake – Neuwerk

Ort:
Insel Neuwerk
Aufgabenumfang:
Lieferung der Eichenstämme, CAD-Bearbeitung, Abbund und Kesseldruckimprägnierung Bake
Auftragsvolumen:
< 200 TEUR
Fertigstellung:
09/2009
Projektleitung:
Arbeitsvorbereitung:

Als Bake bezeichnet man ein feststehendes Seezeichen, dass zur Orientierung in schwierigen Gewässern dient. Die Ostbake auf Neuwerk hat eine Geschichte bis zurück in das 15. Jahrhundert. Seitdem ist sie oft verändert, mehrfach zerstört und wieder aufgebaut worden.

Im Januar 2007 ist die Bake dem großen Sturm Kyrill zum Opfer gefallen und sollte nun endgültig verschwinden. Doch die Neuwerker haben um IHRE Bake gekämpft und auch uns sofort begeistert, so dass wir ohne Zögern zusammen mit der Fa. Dr. Wolman (Imprägniermittelhersteller) eine Zusage zur Unterstützung des Wiederaufbaus gemacht haben. Gefördert durch das Konjunkturpaket II, jede Menge anderer Spender und dem festen Willen der Insulaner wurden dann aus Worten Taten.

Fast zehn Festmeter schwere Eichenpfähle mit einer Länge von 8m wurden auf den Punkt genau in den Grund eingebracht. Bor-Bandagen schützen sie in der Erdübergangszone vor zerstörerischen Pilzen. Die Zimmermänner der HPA-Hamburg bewiesen ihr Geschick beim freihändigen Abbund der Eichenstämme. Der Grundrahmen sitzt auf den Zentimeter genau und bildet so die solide Basis für den Aufbau der Konstruktion. Gut dreißig Kubikmeter technisch getrocknete Douglasie aus dem Südharz in schwersten Abmessungen und mit bis zu 13m Länge wurden angeliefert. Teilweise waren die Hölzer so stark, dass die Sägewerkstechnik überfordert war.

Die bereits durch durch den HPA-Projektleiter, Herrn Lehmann, dreidimensional erfasste Konstruktion wurde uns als Datei übergeben, so dass Heiko Wulff die einzelnen Bauteile mit den entsprechenden Bearbeitungen und Positionsnummern versehen konnte und nach entsprechenden Plausiblitätsprüfungen zur Bearbeitung an die Maschine geben konnte. Nur 1400 Laufmeter Holz mit weit über 7000 Bearbeitungen (!) wurden an der CNC-Hundeggeranlage vollständig abgebunden. Die komplexen Bearbeitungen wie z.B. Schnitte, Fräsungen, geneigte Bohrungen, meterlange Abblattungen oder Verkämmungen wurden im Rahmen der Qualitätskontrolle nochmals vom Maschinenführer Curt Cordes kontrolliert. Jedes der fast 700 Bauteile erhielt ein Etikett mit Positionsnummer und auch die Einzelpakete wurden unmissverständlich gekennzeichnet. Die Packreihenfolge wurde passend zum Montageablauf vorgegeben.

Erst nachdem alle Bearbeitungen an den Hölzern gemacht wurden, wurden die Pakete kesseldruckimprägniert. Hierbei wurde großer Wert auf eine Vollzelltränkung des Splintholzes gelegt. Durch die technische Vortrocknung waren die Trockenrisse ausgeprägt und konnten so, wie auch die vielen Bohrungen und Fräsungen durch das Imprägniermittel bestens geschützt werden. Zum Einsatz kam das hochmoderne, bewährte und schwermetallfreie Schutzmittel Wolmanit CX-8, dass durch sein gutes Penetrationsverhalten gerade bei diesen starken Dimensionen gute Ergebnisse liefert. Nachdem alle Pakete sauber verladen und gut gesichert auf dem Spezialfahrzeug verladen waren, wurde die Bake auf dem Weg zur Insel Neuwerk In Sahlenburg gebracht und dann an die Neuwerker übergeben, die mit viel Engagement den Materialtransfer zur Baustelle in ihren Händen hielten.

Mit einer Gesamthöhe von fast 26 Metern und mit ihrer einzigartigen Form ist die Ostbake ein Schmuckstück für die Insel. Wir sind überzeugt, dass trotz modernster Sattelitennavigation so manch ein Kapitän sein Fernglas hebt um nach dieser Bake zu suchen. Hamburg hat hier an der äußeren Stadtgrenze zum Meer ein Zeichen erbaut, dass einlädt die Stadt zu besuchen und zu verweilen. Und sicher werden auch viele Menschen Neuwerk besuchen, um dieses beeindruckende Bauwerk zu erleben.

Partner

Imprägnierung Wolman